Oberstdorf 2009

Fiderepasshütte, Mindelheimer Hütte, Rapensee Hütte und
zur Kemptner Hütte in vier Tagen.


Ausgangspunkt für unsere viertägige Reise, war der Parkplatz der Söllereck Bergbahn in Oberstdorf. Hier am Fusse des Söllereck parkten wir unser Auto und rüsteten uns für die nächsten vier Tage. Mit Hilfe der Söllereck Bergbahn kürzten wir kurzer Hand, die ersten 300 Höhenmeter unserer Tour ab. Um wenig später von der Bergstation auf 1304 Höhenmeter unsere Tour zu starten. Die ersten Schritte gingen locker voran, jedoch mit jedem Höhenmeter mehr kamen auch die ersten Schmerzen.

Nach etwa 5 Stunden Gehzeit erblickten wir weit entfernt am Horizont unser erstes Etappenziel, die Fiderepasshütte. Nach weiteren 2,5 geschlagenen Stunden, Berg auf, bezwangen wir die letzen Höhenmeter und erreichten gegen 18Uhr die Hütte auf 2067m. In der Hütte fanden wir unser erstes Nachtlager, ein Mehrbettzimmer für 6 Mann pro Bett, das entsprach somit für knapp 18 Leute. Bei drei Betten auf etwa 15qm war es schon recht eng, aber für den ersten Tag war alles recht. Die erste Nacht war für mich sehr ungewohnt, da halfen aber die paar Pils vom Abendbrot teils darüber hinweg.

Der nächste Tag begann um etwa 7Uhr, nach einem kurzen Frühstück wurde die Ausrüstung wieder angelegt und schon ging es los. Gleich neben der Fiderepasshütte ging es zur Fiderescharte auf 2214 Höhenmeter. Der leichteste Teil unserer Tagestour war bewältigt, der schwierigere Teil sollte noch kommen. Aber zunächst ging es stetig Auf und Ab am "Krumbacher Höhenweg" in Richtung Mindelheimer Hütte auf 2013m. Als wir gegen 11Uhr die Hütte erreichten gönnten wir uns ein kühles Spezi und ein isoterisches Erdinger.

Nun begann der schwierige Teil der Etappe, zu erste mussten wir auf 1522 m absteigen um auf der anderen Seite des Tales die Hänge des Biberkopfes wieder Aufwärts zu bezwingen. Die Wege waren teils schwer zu begehen, da verschiedene Geröllbrüche die Wege kreuzten. Nach 7 Stunden erreichten wir die Rappenseehütte auf 2091 Höhenmetern. Wir waren froh, diesen stressigen Teil der Tour hinter uns zu lassen.
Die Hütte bot neben einem Einzelbett (im Mehrbettzimmer) auch eine warme Dusche gegen einen kleinen Obolus. Im Schankraum liessen wir uns nieder und gönnten uns wieder ein paar Pils und eine deftige Mahlzeit.

Der folgende Tag war einer für mich bedeutsamste dieser Tour, heute sollten wir den "Heilbronner Weg" beschreiten. Alpine Erfahrungen, Schwindelfreiheit und Trittsicher sollte ein Jeder sein der diese Route geht. Ich war ersteres nicht, aber jetzt war es zum Umkehren zu spät. Denn schon nach 2 Stunden stand ich an den Hängen des Steinschartenkopfs und erklomm diesen, bis ich wenig später auf 2651 Höhenmeter den Gipfel erreichte. Eine kleine Leiter an den Fels gestellt zeigt uns den Weg zum Gipfel. Mit dem Gepäck am Rücken war es kein leichtes Spiel der Leiter empor zu klettern, aber wie schon Viele vor uns schafften auch wir es, sicher den Gipfel zu erreichen. Als ich jedoch dachte die schwierigste Passage gemeistert zu haben packten wir zur Orientierung die Karte aus und sahen einen noch weiten Weg vor uns. Wie Ameisen am Waldboden schienen die vielen Bergsteiger in der Weite zu sein. Aber nichts da, auch wir mussten wenige Stunden späte diese Passage kreuzen.

Nach weiteren 3 Stunden klettern, lichtete sich das Bergmassiv und wir erspähten einen kleinen Bergsee in der Ferne. Am Bergsee mit Namen "Schwarze Milz" wurde erst einmal kräftig pausiert. Beeindruckt blickten wir zurück zum Steinschartenkopf und mit Respekt schauten wir nach vorn. Nach etwa 20 min gingen wir weiter, zunächst an leicht begehbaren Wanderwegen später durch grosse Felswüsten. Vom Bergsee mit etwa 2050 Höhenmeter auf 1844 Höhenmeter zur Kemptner Hütte.

Heute war ein guter Tag, wir kamen am späten Nachmittag an der Hütte an und hatten Glück. Der Wirt war uns gut gesonnen und teilte uns ein 5-Mann-Zimmer zu. Nach dem Ablegen und kurzen Säubern der Ausrüstung sammelten wir uns auf der Dachterrasse und Erfrischten uns nach Tradition. (Spezi, Russ und Erdinger)  

Heute sollte der letzte Abend der Tour sein, daher fanden wir uns später noch zu einem Undruck in der Gaststube ein. Wo wir bei gutem Essen und Trinken die Pläne für das nächste Abenteuer schmiedeten.

Um 8 Uhr begannen wir mit dem Abstieg von der Kemptner Hütte hinab in das Tal. (von 1844 m auf 1004 m) Nach etwa 2 Stunden erreichten wir die Oberaualp auf 1004 m und gönnten uns erst einmal eine frische Buttermilch bei der Bäuerin. Nun führte uns der geteerte Weg langsam wieder Richtung Oberstdorf. Wo wir 3 Stunden später uns auch wieder am Auto einfanden.

Bis zum nächsten mal.

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