Praktische und fachtheoretische Prüfung

Der Teil 1 die praktische Prüfung und der Teil 2 die fachtheoretische Prüfung wurden beide in der Berufsbildungsakademie (BiA) Mannheim abgelegt. Dazu wird im Vorfeld gesondert zu einem bestimmten Termin geladen, wo man verschiedene Prüfungsrelevante Informationen erhält, ganz wichtig bei diesem Termin sind die Schwerpunkte der fachtheoretischen Prüfung. Anhand dieser Punkte ist es möglich intensiv und vor allem gezielt zu lernen.

Meine Mitschrift von 2011 für beide Teile findet man hier... (Mitschrift2011.pdf)

Auch erfährt man wie sich die Prüfungen punktuell zusammensetzen. Des Weiteren werden Informationen für den schriftlichen Teil von der praktischen Prüfung gemacht.
Dazu werden zum Beispiel ein Laptop und ein Drucker verlang. Da man die Aufgabe erhält ein Projekt zu projektieren (mittels Treecad) und im Anschluß die Kosten zu kalkulieren.

Teil 1

Praktische Prüfung

Vorweg kann ich gleich sagen, dass ein Jeder Außenständige sofort bei der Prüfung feststellen wird, wer von der Handwerkskammer ist und wer nicht. Noch ehe der Prüfer mit seinen Ausführungen fertig war, konnte man sehen, dass die zwei Kollegen in meiner Gruppe bereits ohne die Aufgabe zu lesen sich an die Arbeit machten Ihre Holzkabine entsprechend zu bestücken. Dabei sah man unschwer, dass beide nach dem gleichen Muster Ihre Arbeiten ausführten. Auch waren es diese beiden, die im späteren Verlauf als Einzige die LOGO! funktionsfähig programmieren konnten.

1.Teilaufgabe - Die Projektarbeit     Dauer 2 Tage

Einweisung 7.30 - 8.00 Uhr (je Tag)
Entwurf und Berechnung, Planung 8.00 - 17.00 Uhr (erster Tag)
Kalkulation 8.00 - 13.00 (zweiter Tag)

zugelassene Hilfsmittel: - die Kfe (Kalkulationshilfe auch als pdf und älter)
- Taschenrechner
- Laptop und eigener Drucker (samt Verlängerungen etc.)

verboten sind: - gelöste Aufgaben, fertige Vorlagen, Mobiltelefon und Internetzugang

2.Teilaufgabe - Die ausführende Arbeit und das Prüfprotokoll Dauer 3 Tage

In einer Holzkabine werden die technischen bzw. handwerklichen Kenntnisse des werdenden Meisters auf die Probe gestellt. Die Holzkabine besteht aus drei Wänden von je 1,5 Meter Breite und 2 Meter Höhe.

In meiner Kabine war zur linken ein Unterverteiler vormontiert, an der Stirnwand war eine Montageplatte mit Kanälen und Hutschiene und zur rechten Seite war eine leere Wand.

Die Aufgabenstellung war in etwa wie folgt.

Ein Unternehmen der Abfallentsorgung will in einem ihrer Gebäude die Elektroinstallation installiert bekommen. Dazu sollen Licht, eine Schreddersteuerung und div. Anschlüsse vorbereitet werden.
- Das erste Licht soll mittels einer Wechselschaltung realisiert werden, dazu dienen zwei Wechselschalter und eines Tasters der einen Eltako Relais ansteuert

- Das zweite Licht soll eine einfache Ausschaltung mit dem Taster der Wechselschaltung und einem weiteren Ein-Schalters sein

- Im Raum verteilt sollen drei Steckdosen montiert und angeschlossen werde

- Die Schredderanlage kann manuell mittels Mehrfachtaster aber auch Mittels LOGO! gesteuert werden. Dazu muss eine Steuerung nach Vorgaben installiert und montiert werden. Im späteren Verlauf der Prüfung muss diese Steuerung noch am PC (gestellt von der Kammer) programmiert werden. Endlagenschalter, Leuchtmelder und Taster stellen den Bearbeitungsprozess der Anlage dar.
Die Anlage wird mittels Not-Stopp gezielt, im Ernstfall angehalten und wir dann via Reset und EIN wieder inbetrieb gesetzt.

- Der Unterverteiler muss entsprechend verdrahtet werden.

- Zusätzlich muss ein Cat.5 Netzwerk aufgebaut werden, dazu sollen an zwei Wänden je eine Netzwerkdose montiert und untereinander mit einem Patchfeld verbunden werden.

- Während der Arbeit, wird am zweiten Arbeitstag ein Baustromverteiler in den Raum gebracht. An diesem Verteiler muss mit den bereitgestellten oder den eigenen Messgeräten die VDE 0100 durchgeführt werden. Dazu ist ganz wichtig bei der Impedanzmessung die Null-PE-Brücke entfernen!

3.Teilaufgabe - Fachgespräch Dauer 3.Tag der Teilaufgabe 2

Im Fachgespräch muss die abgelegte Arbeit dem Kunden bzw. der Prüfungskommission übergeben werden. Dazu muss man die Funktionsweise erläutern und entsprechend seinen Ausführungen demonstrieren. Anschließend werden das Netzwerk mittels Durchgangsprüfer getestet, die Steckdosen und Schalter geöffnet und die Anschlüsse überprüft.

4. Teilaufgabe - Situationsaufgabe Dauer 1 Tag

Die Situationsaufgabe war die eigentlich kniffligste Teilprüfung. In einem Raum waren an Holzständerwänden Telefonanlagen der Fa. Agfeo installiert. Man musste nun entsprechend der Aufgabenstellung eine Klingel, einen Türöffner, einen Taster und eine TAE Dose montieren. Dann wurde die Anlage entsprechend programmiert und gleich nach einer bestimmten Zeit vom Prüfer getestet.
Im Anschluss musste man noch eine SPS Aufgabe an einer S7-300 mittels Step7 programmieren. Die Aufgabenstellung bezog sich dabei auf die praktische Prüfung der Teilaufgabe 2.

Teil 2

Fachtheoretische Kenntnisse
(Dauer 2 Tage)

Im Teil 2 werden die fachtheoretischen Kenntnisse abgefragt. Neben dem klassischen Fachwissen der Elektrotechnik werden das Wissen über Auftragsabwicklung und Betriebsführung- und organisation abgefragt.

Einweisung 7.30 - 8.00 Uhr (je Tag)
Elektro- und Sicherheitstechnik 8.00 - 12.00 Uhr (erster Tag)

zugelassene Hilfsmittel: - Fachbücher, Tabellenbuch
- Taschenrechner

Auftragsabwicklung 8.00 - 10.00 (zweiter Tag)
Betriebsführung- und organisation 10.00 - 12.30 (zweiter Tag)


zugelassene Hilfsmittel: -Taschenrechner